Samstag, 14. Januar 2017

Jerry Tillinghast

Im Podcast "Crimetown", der Ende 2016 bei Gimlet Media startete, erfahren wir in der ersten Staffel alles über ehrliche Mobster und korrupte Cops in Providence. Echte Gangster, Geschichte zum Mitfiebern, Korruption - näher als "Crimetown" möchte man gar nicht rankommen an die Cosa Nostra. Noch näher dran war aber Jerry Tillinghast. Als geläuterter (?) - Mann ist er mit dabei, wenn die Episoden seines Lebens, die immer auch Episoden der Stadt waren, nacherzählt werden. 
Courtesy of Jerry Tillinghast
Jerry Tillinghast, Hitman
Traditionell übt die Mafia ihren größten Einfluss in New York, Chicago und Providence aus. Providence? Ja. Im kleinsten Staat der USA, in Rhode Island, kontrollierte die Cosa Nostra für Jahrzehnte nicht nur die illegalen Geschäfte auf den Straßen, sondern auch gleich das Rathaus der Haupstadt. Damit ist der Podcast nicht nur ein Lehrstück zum Aufstieg in der bekanntesten Verbrecherorganisation der Welt, sondern auch darüber, die Mafia und die political machines voneinander profitierten.

Courtesy of the Providence Journal.
Jerrys Bruder Harold Tillinghast
Zu "Crimetown" gehts hier: http://www.crimetownshow.com/ 
Jerry Tillinghast taucht in nahezu jeder Folge des Podcasts von Zac Stuart-Pontier und Marc Smerling auf.
Fotos: www.crimetown.com 

Samstag, 15. Februar 2014

Hunter

Der Jäger aus einer anderen Zeit
 
Im Roman „Gun Machine“ von Warren Ellis treibt Hunter, der Jäger, sein Unwesen. Der Mann lebt gleichzeitig im hier und heute sowie in einer Zeit, in der Trapper die Insel Manahatta bewohnten. Er kleidet sich nicht viel anders als ein Indianer aus dem 16. Jahrhundert, fällt trotzdem nicht groß auf. Er macht allen Menschen, die ihn kennen sehr große Angst. Und er tötet schon seit langer Zeit.

Samstag, 1. Februar 2014

In den News

Heute berichtet Alexander Hagelüken auf Süddeutsche.de über eine Studie zu Profikillern. Den Artikel gibt es unter folgendem Link: "Einmal Mord? Macht 250 Euro"

Dienstag, 11. September 2012

Richard Kuklinski

In den "Iceman Tapes" wird die Geschichte des ehemaligen Messdieners Richard Kuklinski (1935-2006) erzählt. Ihm werden schlappe zweihundert Morde zugeschrieben. Iceman wurde Kuklinski nicht genannt, weil er Ähnlichkeit mit Kimi Räikönen hat, weil er dem Ötzi gleicht (na gut, vielleicht ein bisschen) oder Mitglied der X-Men war. Der Spitzname geht auf einen Trick Kuklinskis zurück, mit dem er die Ermittler lange narrte. Nach der Ermordung einiger seiner Opfer deponierte er diese nämlich in seiner Eistruhe und legte sie teilweise erst Jahre später irgendwo ab. Der Todeszeitpunkt war dadurch nicht mehr rekonstruierbar. Allerdings wurde Kuklinski diese Methode irgendwann zum Verhängnis als ein Gerichtsmediziner bei der Obduktion einer Leiche, die in der Wüste gefunden worden war, auf Eis stieß.

Wer nach einer Definition für Lakonie sucht, wird bei Kuklinski schnell fündig. Auf die Frage "How do you feel about killing?", antwortet der Mann mit dem Jack-Nicholson-Style (The Departed) mit "I don't." Wer noch mehr Sprüche für sein Treffen mit Vertretern der Familie sucht, wird in diversen You-Tube-Videos mit Kuklinski fündig. Die beste Dokumentation ist diese:




Kuklinskis Leben wurde während dessen Zeit im Hochsicherheitstrakt von Ärzten und Sozialwissenschaftlern erforscht. Dabei entstanden nicht nur mindenstens zwei Dokumentarfilme, sondern auch ein in mehrere Sprachen übersetztes Buch von Philip Carlo (Link zu Amazon.de; auf Deutsch: Achtung, miserable Übersetzung). Lesen sollte man dieses Buch aber nur, wenn man eh nicht so viel Wert auf guten Schlaf legt. Nirgendwo ist das Verhältnis von Seiten- zu Mordzahlen ähnlich dicht.

Als Kind erfuhr Kuklinski, dass man in Ruhe gelassen wird, wenn man anderen wehtut. Zu dem Thema konnte er jedoch auch recht viel von seinen Eltern lernen, die beide nicht ungerne zu allerlei in der Nähe befindlichen Gegenständen griffen, um Sohnemann zu verdreschen. Geschadet hat es ihm in jedem Fall.

Donnerstag, 6. September 2012

Vincent

Vincent ist Auftragsmörder. Seit ca. 1998 arbeitet er im Privatsektor. In Michael Manns Collateral aus dem Jahr 2004 (IMDb-Link) lernen wir ihn kennen und schätzen. 

Direkt, hart und kompromisslos sieht man ihm die SAS-Ausbildung an. Trotzdem deutet der kastenförmige Anzug darauf hin, dass Vincent Amerikaner ist.

Tom Cruise spielt Vincent hervorragend. Die Szene, in der ein Wolf die Straße vor dem Taxi überquert, das Vincent gekapert hat, ist die Schlüsselszene des Films. In der späteren Schießerei im Nachtclub (Video) würde man an einen Hai denken, hätte es diese Szene nicht gegeben. Natürlich hilft auch TCs Look: graumeliert die Haare, grau der Anzug.

Obwohl auch auf die Geschichte von Vincent eingegangen wird, erfährt man nur wenig über ihn. Falls die Geschichte, wie er sie erzählt stimmt, starb sein Vater an Leberversagen. Oder wurde von ihm getötet. 

In "Collateral" kommt Vincent nach Los Angeles, um eine Reihe von Kronzeugen umzubringen, die gegen ein Drogenkartell aussagen sollen. Der erste dieser Zeugen fliegt aus dem Fenster und stirbt auf dem Dach des Taxis, mit dem Vincent sich durch die Stadt kutschieren lässt. 

Im Verlauf des Films erfahren wir außerdem, dass Vincent bereits zuvor die gleiche Strategie angewendet hat. Er sichert sich die Dienste eines Taxifahrers, der ihn von einem Mord zum nächsten chauffiert. Am Ende der Nacht tötet Vincent dann den Fahrer, lässt es wie einen Selbstmord aussehen und schiebt im Anschluss dem Fahrer so geschickt Spuren unter, dass die Polizei diesen für den Killer hält.

Der Auftritt in Collateral ist der letzte von Vincent.

Geschrieben wurde das Drehbuch von Stuart Beattie.

Vincent, aus: Collateral (2004)
Wolverine? Nein, Wolf.